Vom richtigen Zeitpunkt…

beschäftigt mich die letzten Tage in vielen Bereichen meines Lebens.

Der schwierigste Bereich ist wohl die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt wenn es um den lieben vierbeinigen Mitbewohner geht.

Schon am Sonntag fiel mir auf, dass mein lieber Joey seine linke Vorderpfote nicht belastet, ich dachte zuerst an eine Verletzung an der Pfote, aber es war keine Verletzung zu sehen, er reagierte weder auf Druck noch zeigte er Schmerzen. Einzig auffällig war, dass er nachts dann keinen „Platz“ fand. Ich gab ihm ein leichtes Schmerzmittel und so überstand er die Nacht ganz gut. Montag morgen war es halbwegs ok, doch plötzlich stand er da, die Pfote eigenartig weggeknickt, den Rücken hochgezogen und fiel um, dies passierte ein paar Mal, sodass ich schnell einen Tierarzt in der Umgebung anrief, der uns noch dran nahm.

Ehrlich gesagt ich hätte nicht gedacht, dass ich den Hund nochmal mit nach Hause nehmen darf.

Der Tierarzt hat dann eine Schwellung in der von Arthrose geplagten Halswirbelsäule ertastet die wohl auf den Rückenmarkskanal drückt und somit die Bewegungseinschränkung hervorruft. Joey bekam eine Spritze und bekommt täglich Medikamente und durfte wieder mit nach Hause.

Seit dem ist es ein ewiges Auf und Ab. Einmal geht er fast problemlos und stiehlt Essen vom Tisch, in dem er sich auf die Hinterpfoten stellt im nächsten Moment hält er den Kopf wieder schief kann kaum stehen….

Wenn ein Hund mal so alt wird wie Joey ist es schon etwas schwieriger. Man nimmt noch mehr Rücksicht und – ich gehe von mir aus – versucht dem Hund es so bequem wie möglich zu machen, sodass er einen schönen Lebensabend hat.

Irgendwie hoffe ich nach wie vor, dass ich diese Entscheidung ihn gehen zu lassen nicht treffen muss, sondern, dass er entscheidet und einfach einschläft, wenn es an der Zeit ist.

wann ist der richtige Zeitpunkt? Noch sehe ich ihn nicht. Er frisst, er ist noch gut drauf, vor zwei Wochen rannte an der Donau wie ein Junghund und jedem dem ich auf Anfrage hin erzähle, dass der Hund schon 14,5 Jahre alt ist, glaubt mir nicht.

Ich werde wohl Osteopathie in Betracht ziehen und vielleicht lässt er es sich gefallen und wir können seine Gelenke etwas mobilisieren.

Noch ist es nicht an der Zeit!

Ich weiß aber auch, dass der Moment jederzeit kommen kann.

Aber auch das gehört dazu. Ich habe Verantwortung übernommen, in dem Moment als ich ihn von der Züchterin abgeholt habe und ich drücke mich nicht davor.

Joey hat(te) ein wundervolles Leben, er war immer mit mir mit, wir waren über Jahre hinweg keine Nacht getrennt, erst mit 14 hat er das erste Mal bei meiner Mutter übernachtet. Wir hatten eine großartige gemeinsame Zeit, hunderte Ausflüge, wir haben viele Freunde kennen gelernt, die ich ohne ihn nicht in meinem Leben hätte und er ist nach wie vor die beste Nanny für meinen Junior.

Sicher ist es mühsamer, seit er schlechter sieht und kaum mehr hört. Freilauf ist nur mehr im Garten drinnen, da kann er nicht einfach umdrehen und wie ein sturer Esel einfach gerade aus nach Hause marschieren oder einfach weitergehen. Im Feien ist er zur eigenen Sicherheit nun die meiste Zeit an der Leine.

Drückt uns doch bitte die Daumen, dass es ihm bald besser geht und sich die Blockade löst….

Update vom 17.5.2018:
Während es gestern unter tags eigentlich recht gut ging, ging es ihm abends wieder schlechter. Beim Gassi gehen in der Früh war wieder alles ok, eine halbe Stunde später wieder die hochgezogene Pfote.

Gestern hab ich mit zwei Chiropraktikern telefoniert, eine gab zu bedenken, dass in der Akutphase nicht behandelt werden soll und die Entzündung zuerst abklingen soll, die andere meinte man kann zwar nicht chiropraktisch behandeln dafür aber mobilisieren.

Heute morgen hab ich also wie vereinbart beim Tierarzt angerufen und wir waren nochmal zur Kontrolle. Er meinte Joey sehe schon besser aus und es dauert eben seine Zeit. Er bekam wieder eine Spritze und wir durften gehen. Im Auto noch vorm Wegfahren fing er zu schreien an und hatte Schmerzen. Ich hab also umgedreht und den Arzt nochmal rausgeholt der ihn abgehört hat und meinte kardiologisch sei alles in Ordnung.

Mal sehen…. Jetzt momentan schläft er wieder und hat weitere Medikamente bekommen…

Das Kcritson lassen wir nun auslaufen, da es auch nicht gut für seinen grauen Star ist und ob und wie wir weiter vorgehen werden die nächste Tage wieder weisen.

Wiederbestellt sind wir nicht, wir sollen am Dienstag wieder anrufen.

Ich bräuchte bitte alle Daumen und vorhandenen Pfoten gedrückt, dass sich die Blockade löst und er schmerzfrei weiterhin bei uns sein darf.